Die Digitalisierung hat inzwischen alle Lebensbereiche erfasst, egal ob in der Industrie, im öffentlichen Sektor oder im privaten Umfeld. Auch in den Krankenhäusern wurde und wird viel Geld in neue Geräte und Anlagen investiert. Das ist nötig, da der Kostendruck weiter steigt und Krankenhäuser wettbewerbsfähig bleiben müssen.
Mit der Digitalisierung verbunden ist der Einsatz von immer mehr Technik und Geräten. Doch um die Technik in einem Krankenhaus auf den neuesten Stand zu bringen, genügt es nicht, einfach nur neue Endgeräte anzuschaffen.
In diesem Artikel lesen Sie, warum auch die bestehende Stromversorgung modernisiert werden muss, um den heutigen Anforderungen zu genügen.
3 Gründe für die Modernisierung der Stromversorgung in Krankenhäusern
Eine sichere Stromversorgung ist das Rückgrat eines jeden Krankenhauses. Für Räume, die medizinisch genutzt werden, bestehen besondere Anforderungen an die Verfügbarkeit. Darum wird in Operationssälen, auf Intensivstationen, in Notaufnahmen und anderen Bereichen das besonders ausfallsichere ungeerdete Stromnetz (medizinisches IT-System) verwendet. Grundlage dafür ist die DIN VDE 0100-710 und die HD 60364-7-710.
Um die Ausfallsicherheit heute und in Zukunft zu gewährleisten, ist eine Technik, die vor dem Jahr 2005 eingebaut wurde und wie sie noch in vielen Krankenhäusern verwendet wird, nicht mehr geeignet. Viele technische Geräte, die in den letzten Jahren angeschafft wurden, wirken auf das Stromnetz zurück und verursachen Effekte, die es um das Jahr 2005 noch gar nicht gab. Entsprechend ist alte Technik in der Stromversorgung für diese neuen Effekte wie Gleichströme, hochfrequente Oberwellen oder digitale Stromspitzen „blind“. Solche Rückwirkungen können aber weitreichende Folgen für die Sicherheit des Krankenhausstromnetzes haben (Weitere Informationen zum Thema bekommen Sie hier.).
Doch das ist nur ein Teil des Problems.
Es gibt mindestens 3 Gründe, warum die Stromversorgung vor allem in den sensiblen medizinisch genutzten Räumen in Krankenhäusern regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden sollte.
- Nur die neuen Geräte zur Isolationsüberwachung, automatischen Fehlersuche oder Umschaltung in medizinischen IT-Systemen können alle auftretenden Fehler - also auch Gleichstromfehler, hochfrequente Oberwellen und Stromspitzen - zuverlässig erkennen und so den Schutz vor Ausfällen gewährleisten.
- Für viele ältere Geräte sind keine Ersatzteile mehr verfügbar. Sie können daher auch nicht mehr repariert werden.
- Und schließlich müssen die Krankenhaustechniker heute immer mehr elektrische und elektronische Geräte überwachen und kontrollieren. Oft kennen Techniker vor allem ältere Geräte nur oberflächlich. Das kann spätestens im Fehlerfall zu einem Problem werden. Denn kommt es zu einem Ausfall, könnte die Beseitigung des Fehlers viel länger dauern als gewünscht, mit den entsprechenden finanziellen Folgen für das Krankenhaus durch Einnahmeverluste.
Anforderungen für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb
Neben den rein technisch begründeten Notwendigkeiten für eine Modernisierung der Stromversorgung gibt es noch weitere Anforderungen.
- So sollten die Ausfallzeiten während einer Modernisierungsmaßnahme aufgrund des gestiegenen Kostendrucks in Krankenhäusern möglichst kurz gehalten werden.
- Gleichzeitig sollte neue Technik weniger störanfällig sein als Geräte vorheriger Generationen.
- Schließlich sollten neue Geräte so leicht zu bedienen sein, dass eine langwierige Einarbeitung unnötig ist, auch falls später ein Nachjustieren nötig ist.
Wie können diese unterschiedlichen Anforderungen alle unter einen Hut gebracht werden und damit sowohl die Interessen des Krankenhausbetreibers als auch die der Techniker und des medizinischen Personals berücksichtigt werden?
Zeitgemäße Stromversorgung mit ATICS® Umschalteinrichtung
Lösungen, die allen Anforderungen gerecht werden
Seit Jahren hat es sich Bender zur Aufgabe gemacht, Lösungen und Geräte zu entwickeln, die neben den normativen Vorschriften für die Stromversorgung in medizinisch wichtigen Bereichen auch die oben genannten Anforderungen erfüllen. Das gilt für die im Schaltschrank verbaute Technik und erst recht für die in Operationssälen und anderen medizinisch genutzten Räumen verwendeten Melde- und Bedienkombinationen, die den Zustand der Stromversorgung anzeigen und im Fehlerfall Alarme ausgeben sollen. Diese Geräte werden nicht nur vom technischen Personal benutzt, sondern auch vom medizinischen Personal und sollten daher besonders leicht zu bedienen sein.
Mit den Touch Panels der CP9xx-Serie wurde bereits vor einigen Jahren ein wichtiger Schritt in eine elektrisch sichere Zukunft gemacht. Diese Geräteklasse dient mittlerweile in zahlreichen Krankenhäusern weltweit als Steuer- und Informationszentrale in Operationssälen, Intensivstationen, Auswachräumen und anderen Räumen und sorgt dort für eine sichere Stromversorgung und einen besseren Überblick.
Neue Generation elektrische Sicherheit
Nun steht mit dem Touch Control Panel CP305 die nächste Generation von Melde- und Bedienkombinationen zur Verfügung. Sie ist vor allem für den Einsatz auf Intensivstationen und Notaufnahmen aber auch anderen medizinisch genutzten Räumen gedacht und kann überall dort eingebaut werden, wo derzeit noch ältere Modelle verwendet werden (z. B. MK2430).
Touch Control Panel CP305
Neben dem Einsatz neuester Technik, die weniger Störanfälligkeit und Zukunftsfähigkeit garantiert, stand an oberster Stelle der Anforderungen eine einfache und nutzerfreundliche Bedienung. Heute, wo nahezu jeder ein Smartphone hat und eine intuitive Benutzerführung gewohnt ist, sollten technische Geräte im Krankenhaus genauso leicht zu bedienen sein. Das bedeutet: Nutzer sollten ohne eine langwierige Einweisung verstehen, wie sie ein Gerät bedienen müssen und was sie tun sollen, falls das Gerät zum Beispiel einen Alarm meldet. Ein berührungsempfindliches 5“ großes Display und eine klare Menüstruktur sorgen für eine leichte Bedienbarkeit.
Das Display zeigt einen großen Farbbalken mit Ampel-Farbcode. Damit wird sichergestellt, dass der Zustand der Stromversorgung auf einen Blick erfasst werden kann. Tritt ein Fehler in der Stromversorgung auf, wird er sowohl akustisch als auch optisch gemeldet. Dazu zeigt das Display nun Fehlermeldungen im Klartext und nicht in kryptischen Codes, so dass Fehlerquellen auch vom medizinischen Personal leichter und damit auch schneller identifiziert und beseitigt werden können, ohne dass ein Techniker gerufen werden muss.
Zusatzfunktionen für den Krankenhausbetrieb
Auf Kundenwunsch wurden zwei Funktionen integriert, die die Arbeit des medizinischen Personals deutlich verbessern und die Genesung von Patienten unterstützen. So verfügt das CP305 über einen Timer, der leicht programmiert werden kann. Damit sind Lösungen mit zusätzlichen Geräten nicht mehr nötig. Die Funktion „Stiller Raum“ ist ein weiteres wichtiges Feature vor allem auf Intensivstationen. Sie verhindert, dass Patienten durch ein mögliches Alarmsignal gestört werden. Das ist vor allem bei Patienten im Delier wichtig, deren Genesung durch unnötige Geräusche oder Alarmmeldungen nicht hinausgezögert werden soll.
Schneller Einbau, einfache Installation
Wie bereits beschrieben müssen Ausfallzeiten in medizinisch genutzten Bereichen möglichst vermieden oder zumindest kurz gehalten werden. Das gilt bereits beim Einbau von neuer Technik oder bei Retrofit-Maßnahmen. Zeitaufwändige Umbauten kosten Krankenhäusern viel Geld, denn sie führen zu Einnahmeausfällen. Es liegt also im Interesse von Krankenhausbetreibern, wenn der Einbau von neuer Technik schnell geht und der medizinische Betrieb nur kurz unterbrochen werden muss. Diese Anforderung wird erfüllt, indem das CP305 die gleichen Abmessungen hat wie die Vorgängermodelle der MK-Klasse von Bender. Somit kann das Gerät in die gleiche Unterputzdose eingebaut werden. Lediglich ein Stecker muss ausgetauscht werden. Der Tausch eines Gerätes kann daher innerhalb kürzester Zeit erfolgen. Die Einrichtung und Einstellung des Geräts kann mit einer kostenlosen Handy-App (Bender Connect App) oder an einem Computer vorgenommen werden.
Fazit
Upgrades der Stromversorgung in Krankenhäusern sind absolut wichtig. Denn nur so können unerwartete Ausfälle, falsche Alarme oder andere Szenarien in Operationssälen, Intensivstation, Notaufnahmen o. a. vermieden werden. Mit dem CP305 von Bender steht eine neue Melde- und Bedienkombination für Intensivstation, Notaufnahmen und andere medizinische Bereiche zur Verfügung, die die elektrische Sicherheit in Krankenhäusern auf eine neue Stufe stellt. Jetzt werden auch medizinische Teams in einem Fehlerfall in die Lage versetzt, sich selbst zu helfen. Sie müssen nicht mehr das Eintreffen eines Technikers abwarten, um Fehler zu beheben. Das hilft den medizinischen Teams, in kritischen Situationen einen klaren Kopf zu behalten. Die neue Technik führt so zu mehr Selbstsicherheit und ermöglicht kürzere Ausfallzeiten. Das ist ein klarer Vorteil für Betreiber, Techniker und das medizinische Personal gleichermaßen. Und das Krankenhaus als Ganzes profitiert auch davon. Denn so bleibt es elektrisch sicher.
Sie haben Fragen zur Modernisierung der Stromversorgung in Ihrem Krankenhaus? Unsere Bender-Experten helfen Ihnen gern weiter.