So geht DGUV-Prüfung im Krankenhaus

In Krankenhäusern ist die wiederkehrende Prüfung der elektrischen Anlagen und Betriebsmittel nach DGUV Vorschrift 3 nicht leicht umzusetzen. Der organisatorische, zeitliche und personelle Aufwand ist so hoch, dass sie oft sogar gar nicht durchgeführt wird. Elektrofachkräfte stecken in einem Dilemma. Denn gibt es einmal einen elektrischen Unfall, könnte es für den Betreiber sehr teuer werden.

Wie kann diese schwierige Situation aufgelöst werden?

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mithilfe einer permanenten Differenzstromüberwachung von Bender die wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 vereinfachen können ohne Geräte und Anlagen komplett abschalten oder abklemmen zu müssen.

Herausforderung: DGUV V 3

Die DGUV V 3 fordert eine wiederkehrende Prüfung aller elektrischen Anlagen und ortsfesten Betriebsmittel alle vier Jahre. In Krankenhäusern sind diese routinemäßigen Überprüfungen in einem verkürzten Intervall von drei Jahren durchzuführen. Die Prüfung ist in Krankenhäusern mit einem erheblichen Organisations-, Zeit- und Personalaufwand verbunden. Denn für die darin vorgeschriebene Isolationsprüfung (Riso-Messung) müssen Geräte und Anlagen vom Netz getrennt bzw. abgeklemmt werden. In dieser Zeit ist die Stromversorgung in den betreffenden Bereichen unterbrochen. Die DGUV-Prüfung kann daher oft nur nachts durchgeführt werden, was für des involvierte Personal ein extra Aufwand ist. Außerdem stehen in der Zeit der Prüfung die Techniker nicht für den Regelbetrieb zur Verfügung. Aufgrund dieser Voraussetzungen ist es sehr schwer, die vorgeschriebenen Intervalle der DGUV-Prüfung einzuhalten.

Lösung: Differenzstromüberwachung

Am Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel haben sich die Verantwortlichen des Problems angenommen. Nach einer gründlichen Beratung entschieden sie sich für eine permanente Überwachung ihrer Gebäudehauptverteilung und Etagenverteilungen durch Differenzstrom-Messtechnik von Bender. Die DGUV V 3 besagt nämlich, dass auf die Riso-Messung bei der wiederkehrenden Prüfung elektrischer Anlagen dann verzichtet werden kann, wenn die Anlagen kontinuierlich von Elektrofachkräften instandgehalten und durch dauerhafte oder stetige messtechnische Maßnahmen im Rahmen des Betriebs geprüft werden. Die Differenzstrom-Messtechnik von Bender erfüllt die Vorgaben der wiederkehrenden Prüfung nach DGUV V 3 vollumfänglich und verringert so den organisatorischen, zeitlichen und personellen Aufwand deutlich.

Pilotanlage bringt Fehler ans Licht

Zu Testzwecken wurde in Haus 3 des Klinikums (Bettenhaus, Augen-OP und Küche) eine Pilotanlage mit Bender-Messtechnik installiert. Bei der Inbetriebnahme dieser Pilotanlage zeigte sich in einem Kanal zunächst ein Differenzstrom von etwa 3,5 A, während in allen anderen Kanälen die Differenzströme im ein- bis zweistelligen mA-Bereich lagen. Erste Vermutungen einer fehlerhaften Messung bzw. eines defekten Messgeräts erwiesen sich als falsch. Nach weiteren Messungen konnte auch ein Fehler bei der Installation ausgeschlossen werden. Als Fehlerquelle wurde schließlich ein LED-Leuchtband identifiziert. Nach Austausch des Leuchtbandes wurde auch auf dem vorher fehlerhaften Kanal ein Differenzstrom im unkritischen niedrigen zweistelligen mA-Bereich gemessen.

Alle Häuser werden mit Differenzstrom-Messtechnik ausgestattet

Dies hat den Kunden von der Bender-Messtechnik vollends überzeugt. Seine Erkenntnis: Ohne den Einbau der Differenzstrom-Messtechnik wäre der Fehler durch das defekte LED-Leuchtband nie aufgefallen. Selbst die im Rahmen der wiederkehrenden Prüfung vorgeschriebene Riso-Messung hätte den Fehler nicht ans Licht gebracht.

Nach der erfolgreichen Testung hat das Krankenhaus das Projekt auf das gesamte Haus 3 erweitert. Die Messanlage soll im Herbst 2023 in Betrieb genommen werden. Danach sollen auch alle anderen Häuser des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel nach und nach mit Differenzstrom-Messtechnik ausgestattet werden.

5 Vorteile der Differenzstromüberwachung

Der größte Vorteil liegt in der Zeitersparnis durch die vereinfachte DGUV V3-Prüfung. Mit der Differenzstromüberwachung von Bender ist das Abschalten und Abklemmen von Geräten und Anlagen nicht mehr nötig. Außerdem werden jetzt selbst kleinste Veränderungen in der elektrischen Anlage erkannt, so dass schnell reagiert werden kann, wenn zum Beispiel ein Patient ein fehlerhaftes Handy-Netzteil anschließt, oder ein Computer bzw. medizintechnisches Gerät nicht in Ordnung ist. Doch auch andere Vorteile ergeben sich durch den Einbau der Differenzstromüberwachung. Zum Beispiel wird der Brandschutz verbessert, weil bereits kleinste elektrische Fehler erkannt werden.

Das sind die Vorteile auf einen Blick:

  • Deutlich geringerer organisatorischer, zeitlicher und personeller Aufwand für DGUV-Prüfung
  • Kein Abschalten und Abklemmen von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln
  • Schnelle Fehlererkennung
  • Mehr Sicherheit durch kontinuierliche Messung
  • Verbesserter Brandschutz

Fazit

Die wiederkehrende Prüfung aller elektrischen Betriebsmittel nach DGUV V 3 ist in Krankenhäusern mit einem erheblichen Organisations-, Zeit- und Personalaufwand verbunden. Eine permanente Differenzstromüberwachung in den Gebäudehauptverteilungen und Etagenverteilungen verringert den Aufwand deutlich. Abschaltungen und das Abklemmen von Betriebsmitteln sind nicht mehr nötig. Damit können Krankenhaus-Betreiber viel Geld sparen, kommen ihrer Pflicht gegenüber der Berufsgenossenschaft nach und erhöhen vor allem die Sicherheit im Krankenhaus-Betrieb.

Sie wollen mehr darüber wissen, wie Sie die wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3  vereinfachen können? Laden Sie unsere Broschüre herunter.

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