Stromversorgung nach DIN VDE 0100-710

Die Norm DIN VDE 0100-710 gilt für alle medizinisch genutzten Bereiche in Krankenhäusern, Kliniken, Medizinischen Versorgungszentren, Ärztehäusern, Pflegeheimen etc.

Die DIN VDE 0100-710 legt fest, wie die Stromversorgung in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen aufgebaut werden muss. Dabei unterscheidet sie zwischen verschiedenen Raumgruppen. In Räumen der Gruppe 2 darf im Fall eines ersten Fehlers, die Stromversorgung nicht ausfallen. Darum muss sie in diesen Räumen/Bereichen als IT-System ausgeführt werden.

Die Norm beschreibt außerdem die genauen Anforderungen an medizinische IT-Systeme.

Medizinische IT-Systeme sind ungeerdete Stromnetze, die für die speziellen Anforderungen in medizinischen Einrichtungen bzw. Bereichen (Räume der Gruppe 2) ausgelegt sind. Sie müssen der DIN VDE 0100-710 entsprechend aufgebaut werden. Grundlage dafür ist eine galvanische Trennung der Stromversorgung vom geerdeten Stromnetz. Zugleich muss jedes medizinische IT-System von zwei unabhängigen Stromquellen versorgt werden (SV/AV oder BSV/SV).

Zu einem medizinischen IT-System nach DIN VDE 0100-710 gehören eine automatische Umschalteinrichtung, ein Trenntrafo (zur galvanischen Trennung), ein Isolationsüberwachungsgerät, Sicherungselemente, ein automatisches Isolationsfehlersuchsystem (optional) und ein akustisches und visuelles Alarmierungssystem (Melde- und Bedientableaus bzw. Control Panel). Zusätzlich muss in jedem medizinisch genutzten Bereich der Raumgruppe 1 und 2 ein Schutzpotentialausgleich errichtet und mit einer Schutzpotentialausgleichsschiene verbunden werden. Dieser Schutzpotentialausgleich ist wichtig, um evtl. Potentialdifferenzen auszugleichen.

Eine automatische Umschalteinrichtung ist Teil eines jeden medizinischen IT-Systems. Sie soll eine ununterbrochene Stromversorgung in medizinisch genutzten Räumen sicherstellen und im Fall eines Ausfalls der Hauptstromversorgung innerhalb einer vorgeschriebenen Zeit auf die Backup-Stromversorgung umschalten.

Eine automatische Umschalteinrichtung hat die Aufgabe, im Fall eines Stromausfalls für eine automatische Weiterversorgung durch eine redundante Stromquelle zu sorgen. Sie stellt damit eine ununterbrochene Stromversorgung in besonders kritischen Bereichen (z. B. Intensivstation, Operationssaal, Notaufnahme) sicher, wo eine Unterbrechung der Stromversorgung zu einer Gefährdung des Patientenwohls führen könnte.

Komplette IT-System-Verteiler bieten sich überall dort an, wo die Beschaffung vereinfacht und der Aufwand für die Installation möglichst gering gehalten werden soll.

Melde- und Bedientableaus haben vor allem die Aufgabe, erste Fehler in der Stromversorgung visuell/optisch und akustisch anzuzeigen. Dies ist deshalb wichtig, weil ein zweiter Fehler unweigerlich zum Ausfall der Stromversorgung führen würde (Unterbrechung der Stromversorgung durch das Sicherungselement). Melde- und Bedientableaus sind damit ein elementarer Bestandteil eines jeden medizinischen IT-Systems.

Melde- und Bedientableaus bzw. Control Panel gibt es in verschiedenen Größen und mit einem unterschiedlichen Funktionsumfang. Kleine Melde- und Bedientableaus wie das CP305 oder das CP907 eignen sich eher für Intensivstationen, Aufwachräume oder Schaltschränke. Die größeren Ausführungen wie das CP910 oder das CP924 sind besonders für OP-Säle, Aufwachräume oder Dienstplätze geeignet, wo ein größerer Funktionsumfang (z. B. OP-Leuchten- oder eine Klimaanlagen-Steuerung) erwünscht ist.