
Betriebssicherheit von Wasserwerken
Moderne Messtechnik für 24/7-Betrieb von Wasser- und Klärwerken
In Deutschland gibt es über 5.700 Wasserversorgungsunternehmen und rund 5.100 Klärwerke. Deren Aufgabe ist es, die rund 82 Millionen Einwohner in Deutschland mit sauberem Trinkwasser zu versorgen und gleichzeitig das Abwasser zu entsorgen und zu reinigen.
Lesen Sie in diesem Artikel, wie moderne Messtechnik den 24/7-Betrieb von Wasser- und Klärwerken sicherstellt und ungeplante Ausfälle vermeidet.
Ausfälle nicht erwünscht
Wasser- und Klärwerke gehören zur kritischen Infrastruktur. Ihre Dienstleistungen müssen 24 Stunden, 7 Tage die Woche zur Verfügung stehen. Damit Wasserversorgung und Abwasserentsorgung reibungslos funktionieren, sind auch viele elektrische Verbraucher nötig, zum Beispiel Pumpen, Antriebe für Belüfter, Rührwerke, Fahrantriebe, Ventile und Durchflussmesser.
Diese elektrischen Verbraucher sind verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Dazu gehören je nach Einsatzort vor allem Feuchtigkeit und Nässe, aber auch Temperaturschwankungen durch das Wetter. Fällt einer der elektrischen Verbraucher zum Beispiel durch eindringendes Wasser aus, kann es zu unerwünschten Unterbrechungen der Wasserversorgung oder Abwasserentsorgung kommen.
Solche spontanen und ungeplanten Ausfälle sind aber nur eines von vielen Problemen, denen sich Betreiber von Wasserwerken und Kläranlagen zu stellen haben.
Wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 beeinträchtigt 24/7-Betrieb
Alle elektrischen Verbraucher und Anlagen müssen regelmäßig auf ihre Sicherheit hin überprüft werden. Diese Prüfungen dienen vor allem dazu, Unfälle durch elektrischen Schlag und Anlagenschäden zu verhindern.
Die wiederkehrenden Prüfungen nach DGUV Vorschrift 3 stellen Betreiber von Wasserwerken und Kläranlagen allerdings vor mehrere große Herausforderungen. Denn zum einen ist die wiederkehrende Prüfung zeit- und personalaufwändig. Zum anderen müssen die elektrischen Anlagen oder Anlagenteile für die Messung des Isolationswiderstandes RISO abgeschaltet und vom Stromnetz abgeklemmt werden. Damit ist ein 24/7-Betrieb von Pumpen, Antrieben oder Rührwerken nicht möglich.
Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, ungeplante Ausfälle und Abschaltungen zu vermeiden und gleichzeitig den Aufwand für die wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 deutlich zu reduzieren.
Dauerhafte Überwachung elektrischer Anlagen ermöglicht 24/7-Betrieb
Spontane Ausfälle von elektrischen Verbrauchern und Anlagen sind meist auf Fehlerströme zurückzuführen. Diese entstehen zum Beispiel durch sich verschlechternde Isolierungen, Materialermüdung und eindringende Feuchtigkeit. Steigt der Fehlerstrom in einer elektrischen Anlage oder einem Verbraucher auf den kritischen Wert von 30 mA, sorgt der Fehlerstromschutzschalter (RCD oder FI-Schalter) für ein Abschalten der Anlage. Liegt der Fehlerstrom unter dem kritischen Wert von 30 mA, löst der FI-Schalter noch nicht aus. Mit passender Messtechnik können solche Fehlerströme, die meist Vorboten einer Abschaltung sind, erfasst werden.
In geerdeten Netzen ist hier die Differenzstrom-Messtechnik das Mittel der Wahl. Sie überprüft elektrische Anlagen permanent auf Fehlerströme und alarmiert das technische Personal, sobald ein Fehlerstrom auftritt. Durch die frühzeitige Alarmierung wird das technische Personal in die Lage versetzt, rechtzeitig zu reagieren und drohende Ausfälle von Anlagenteilen zu verhindern. Damit ist ein 24/7-Betrieb von Wasserwerken und Kläranlagen möglich.
Auch auf geplante Abschaltungen für die wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 kann durch den Einsatz von Differenzstromüberwachung verzichtet werden. Die kontinuierliche Messung der elektrischen Anlagen auf Fehlerströme ersetzt nämlich die aufwändige Messung des Isolationswiderstands RISO. Das heißt, für die Prüfung müssen keine Anlagenteile mehr abgeschaltet und vom Stromnetz abgeklemmt werden und der Aufwand für die Prüfung sinkt erheblich.*
*Die DGUV Vorschrift 3 besagt, dass auf die RISO-Messung bei der wiederkehrenden Prüfung einer elektrischen Anlage dann verzichtet werden kann, wenn die Anlage kontinuierlich von Elektrofachkräften instandgehalten und durch dauerhafte oder stetige messtechnische Maßnahmen im Rahmen des Betriebs geprüft wird.
Lesen Sie hier, wie der Wasserverband Süderdithmarschen Abschaltungen für die wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 vermeidet.
Vorteile der permanenten Überwachung elektrischer Anlagen auf einen Blick
Der Einsatz moderner Messtechnik zur Überwachung elektrischer Anlagen zahlt sich für Wasser- und Klärwerke aus. Das sind die Vorteile:
- Ausfallsicherheit
- Jederzeit volle Transparenz zum Zustand der elektrischen Installation
- Leichtes Erkennen von Fehlern und Fehlfunktionen
- Vereinfachte Fehlersuche bei Fehlfunktionen oder Ausfällen
- Wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3
- Dauerhafte Überwachung auf Isolationsfehler/Fehlerströme statt Überprüfung alle vier Jahre
- Kein Abschalten und Abklemmen von Anlagen bzw. Anlagenteilen für die RISO-Messung
- Weniger Zeit- und Personalaufwand
Messtechnik von Bender stellt 24/7-Betrieb sicher
Ungeplante Ausfälle oder geplante Abschaltungen für die wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 müssen nicht sein. Mit der Differenzstrom-Messtechnik von Bender können Fehlerströme in elektrischen Anlagen und Verbrauchern erkannt werden, bevor sie zu einer Abschaltung durch den RCD führen. Außerdem vereinfacht die permanente Überwachung die wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 erheblich, denn ein Abschalten und Abklemmen elektrischer Verbraucher oder Anlagenteile ist nicht mehr nötig.
Lesen Sie hier, welche Möglichkeiten es noch gibt, Wasserwerke 24/7 zu betreiben.