
Differenzstromüberwachung in Wasserwerken und Kläranlagen
Wasserwerke und Kläranlagen müssen 24/7/365 laufen. Betriebsunterbrechungen sind nicht erwünscht, denn ansonsten ist die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Trinkwasser bzw. die Entsorgung des Abwassers nicht zu 100 % gewährleistet.
Die feuchte bzw. nasse Umgebung in Wasser- und Klärwerken ist für den Betrieb der zahlreichen elektrischen Verbraucher allerdings eine echte Herausforderung. Denn durch Feuchtigkeit oder Nässe sowie durch Alterung von Material können Fehlerströme entstehen, die zu einer Abschaltung von Verbrauchern führt. Mit Differenzstromüberwachung lassen sich solche Fehlerströme frühzeitig erkennen, bevor es zu Abschaltungen kommt.
Lesen Sie hier, warum Sie als Betreiber von Wasserwerken und Kläranlagen ihre elektrischen Verbraucher durch Differenzstrom-Messtechnik überwachen sollten, wenn Sie einen 24/7-Betrieb sicherstellen wollen.
Differenzstromüberwachung kurz erklärt
Differenzstromüberwachung ist eine Technologie, die in der Lage ist, Fehlerströme in geerdeten Stromnetzen/elektrischen Anlagen zu erkennen. Im Normalfall ist in einem Stromkreis die Summe der in die elektrischen Verbraucher hineinfließenden Ströme und aus den Verbrauchern herausfließenden Ströme gleich groß. Damit gibt es keinen Differenzstrom. Fließt in einem Stromkreis ein Fehlerstrom über Erde (PE) ab, z. B. durch eine fehlerhafte Isolation eines Kabels oder eindringende Feuchtigkeit in einem Antrieb, sind hin- und abfließender Strom unterschiedlich groß. Dieser Differenzstrom wird durch einen Messstromwandler erfasst und an das Auswertegerät weitergegeben. Beim Überschreiten eines festgelegten Grenzwertes alarmiert das Messgerät den Betreiber.
Anwendung in Wasserwerken und Kläranlagen
In Wasserwerken und Kläranlagen kommen zahlreiche elektrische Verbraucher wie Pumpen und Antriebe zum Einsatz. Durch eindringende Feuchtigkeit oder Nässe können in den Zuleitungen oder den Verbrauchern selbst Fehlerströme entstehen, die zu einer Abschaltung der Pumpen, Antriebe oder ganzer Bereiche führen können. Bereits ein Fehlerstrom von 30 mA löst einen RCD (FI-Schalter) aus.
Da die meisten dieser Fehlerströme nicht spontan auftreten, sondern anfangs noch sehr klein sind, können sie mit Hilfe von Differenzstrom-Überwachungsgeräten bereits erfasst werden, bevor die kritische Marke von 30 mA erreicht wird und der RCD auslöst. Die Überwachungsgeräte werden dabei so eingestellt, dass sie einen Alarm ausgeben, sobald ein festgelegter Grenzwert überschritten wird.
Auf diese Weise wird das technische Personal frühzeitig über einen vorhandenen elektrischen Fehler informiert, bevor es zu einer Abschaltung durch den RCD kommt.
Vorteile Differenzstromüberwachung
Die Überwachung der elektrischen Verbraucher durch Differenzstrom-Messtechnik erfolgt permanent, also 24/7/365. Somit wissen Betreiber jederzeit, wie es um den Zustand ihrer elektrischen Anlagen und Verbraucher steht. Tritt ein Fehler auf, wird dieser frühzeitig gemeldet, lange bevor es zu einem Abschalten von einzelnen Verbrauchern oder ganzen Anlagenteilen durch den RCD kommt.
Das sind die Vorteile im Überblick:
- Dauerhafte Überwachung 24/7/365
- Frühzeitige Erkennen von auftretenden elektrischen Fehlern inkl. Alarmierung
- Vermeiden von spontanem Abschalten durch RCD
Besonderes Plus: Wiederkehrende Prüfung nach DGUV V3 wird erleichtert
Für die wiederkehrende Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 müssen elektrische Verbraucher abgeschaltet und vom Netz getrennt werden. Das ist sehr zeit- und personalaufwändig. Zudem stehen die Verbraucher für die Zeit der Prüfung nicht zur Verfügung.
Die permanente Überwachung elektrischer Anlagen durch Differenzstrom-Messtechnik reduziert den Aufwand für die wiederkehrende Prüfung erheblich. Denn Verbraucher und Anlagenteile müssen für die Prüfung nicht mehr abgeschaltet und abgeklemmt werden. Ein 24/7-Betrieb ist möglich.
Fazit
Sollen Wasserwerke und Kläranlagen unterbrechungsfrei laufen, ist der Einsatz passender Überwachungstechnik unverzichtbar. Differenzstrom-Messtechnik ist hier das Mittel der Wahl. Denn sie ist in der Lage, Fehler in elektrischen Verbrauchern und Zuleitungen frühzeitig zu erkennen und damit spontane Abschaltungen zu vermeiden.
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