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Wer hat’s erfunden?

Das ISOMETER® iso685 ist unser TOP-Gerät unter den Isolationswächtern, mit Webbrowser und offen für die Welt der Kommunikation. Und wer hat’s erfunden? Bender!

Das ISOMETER® iso685 begeistert vor allem unsere Kunden. Aber auch die Erfinder. Was genau dahinter steckt, beschreiben die Kollegen der Business Unit Industrial Solutions, Dieter Hackl, Bereichsleiter Standards & Innovations, Karl Schepp, Research & Development und Jörg Irzinger, Produktmanager Business Development.

Der Isolationswächter iso685 – was sind die besonderen Eigenschaften dieses Gerätes?

Jörg Irzinger: Die wesentlichen Eigenschaften des iso685 sind die Überwachung von einfachen bis komplexen Anlagen mit der Möglichkeit zur Isolationsfehlersuche. Die integrierte Aufzeichnung des Isolationswiderstandes zeigt den Trend des Isolationsniveaus der Anlage und ermöglicht eine geplante Wartung. Zusätzliche Messwerte wie Spannung, Frequenz, Kapazität und Verlagerungsspannung können zur Fehlersuche verwendet werden, um den Fehler schnell einzugrenzen und zu beheben. Die integrierten Schnittstellen (Modbus TCP/RTU) und der integrierte Webserver ermöglichen eine einfache Integration in Leitsysteme und den einfachen Fernzugriff für die Diagnose.

Dieter Hackl: Das iso685 ist so etwas wie die „eierlegende Wollmilchsau“ bei den Isolationswächtern. Auf Anhieb konnten wir mit Hilfe von Messprofilen mehr als 80% der Anwendungen für IMD (Insulation Monitoring Device) abdecken. Kritische Sonderanwendungen können zudem, bei überschaubarem Aufwand, mit kundenspezifisch erstellten Messprofilen abgedeckt werden. Zudem wurden bei der Hard- und Software-Entwicklung des iso685 schon sehr viele Anforderungen an die Entwicklung funktional sicherer IMD erfüllt.

Karl Schepp: Das kann man ganz übersichtlich zusammenfassen: Beste Messtechnik für alle IT-Netze, optimale Konfigurierbarkeit durch Profile und mehrsprachige Benutzerführung, maximale Flexibilität für die Einbindung in Kundensysteme durch vielfältige Schnittstellen.

Für welche Anwendungen eignet sich das iso685 denn besonders?

Dieter Hackl: Dieses Gerät ist ein Allrounder und eignet sich grundsätzlich für fast alle Anwendungen. Doch gibt es mit dem isoHR685 tatsächlich eine Variante, die messtechnisch weit über den üblichen Anwendungsbereich eines Isolationswächters hinausgeht. Während ein Standardgerät einen maximalen Messbereich von bis zu einigen 10 MOhm abdeckt, endet der Messbereich des isoHR685 erst bei einigen GOhm. Das ist dann eine andere Welt!

Jörg Irzinger: „One fits all“ war eine Devise bei der Entwicklung der Familie iso685. Das bedeutet, dass man mit dem iso685 von einfachen bis hin zu sehr komplexen Anlagen nahezu jede Applikation bis 690 V AC und 1.000 V DC überwachen kann. Die Hauptanwendungen sind: DC-gekoppelte Netze in Kraftwerken und Mittelspannungsschaltanlagen, Schaltanlagen auf Schiffen, Überwachung großer Anlagen mit Frequenzumrichtern, Überwachung großer Batteriespeicher.

Karl Schepp: Die iso685-Familie eignet sich besonders für den Einsatz in industriellen ungeerdeten Versorgungsnetzen mit geregelten Antrieben und gekoppelten Netzen.

2014 wurde das iso685 am Markt eingeführt und als neue revolutionäre ISOMETER®-Generation präsentiert. Was war und ist „revolutionär“?

Dieter Hackl: Das weite Spektrum komplexer Anforderungen aus Normen oder anspruchsvollen kundenindividuellen Bedürfnissen mit einem einzigen Gerät erfüllen zu können – das war und ist tatsächlich revolutionär. Für den Kunden bedeutet das, dass für viele unterschiedliche Einsatzzwecke lediglich ein Gerät zum Einsatz kommt. Damit werden interne Abläufe – Einkauf, Warenwirtschaft, Lagerhaltung – wesentlich vereinfacht.

Karl Schepp: Damit ist schon alles gesagt. Das Gerät bietet für „fast“ alle Anforderungen im Bereich der Isolationsüberwachung eine Lösung und kann durch kundenspezifische Profile an viele neue Anforderungen angepasst werden. Neben der flexiblen Messtechnik sind auch die Möglichkeiten in Bezug auf Systemtechnik „revolutionär“.

Jörg Irzinger: Durch die Kombination von exzellenter Messtechnik und intelligenter Aufbereitung der gemessenen Daten kann man mit einem Gerät nahezu jede Applikation lösen und dem Kunden weitere Diagnosedaten für seine Anlage bereitzustellen. Dadurch kann der Kunde seine Anlagenverfügbarkeit optimal ausnutzen.

Welche Herausforderungen gab es bei der Entwicklung des iso685?

Karl Schepp: Als Nachfolger eines schon lange erfolgreichen Produkts waren die Anforderungen natürlich sehr vielfältig. Durch neue Normen wie z.B. Funktionale Sicherheit oder neue Mitbewerbergeräte war der Anspruch an Funktionalität und Qualität sehr hoch, gleichzeitig mussten aber die Kosten und der Entwicklungsaufwand im Rahmen bleiben. Letztendlich wurde entschieden, nicht nur ein neues Gerät, sondern eine neue Plattform (Jupiter) zu entwickeln. Dies erforderte die Integration von vielen neuen Kollegen in das Projektteam. Besonders bei der Softwareentwicklung haben wir ein neues Level der Funktionalität und Komplexität erreicht.

Dieter Hackl: Der parallele Aufbau von „Jupiter“ und die Einbindung neuer Kollegen haben sich tatsächlich als große Herausforderung gezeigt. Die Entwicklung des iso685 vollzog sich parallel mit dem Aufbau von „Jupiter“ und zusätzlich der Einstieg in die Entwicklung nach funktionaler Sicherheit war in Summe sehr herausfordernd.

Jörg Irzinger:  Das sehe ich auch so. Der Projektumfang, die Anzahl der Anforderungen und die Anzahl der Stakeholder machten das Projekt iso685 schon zu einem ziemlich komplexen Projekte bei Bender. Das hat sich aber gelohnt. Denn wir haben mit der neuen Gerätefamilie Nachfolger für sehr viele ältere Produkte generiert. Für den Kunden heißt das, dass sich die neuen iso685-Komponenten mit all ihren Vorteilen auch in bestehende, ältere Anlagen problemlos integrieren lassen.
 


Isolationsüberwachung können doch viele andere Mitbewerber auch, oder? Was ist das Besondere an diesem Gerät im Vergleich mit ähnlichen Produkten am Markt?

Dieter Hackl: Unsere Kunden trauen uns mit Recht zu, alle Herausforderungen der Isolationsüberwachung ihrer Anwendungen zu lösen. Die Zuverlässigkeit unserer Geräte ist extrem hoch und die Störanfälligkeit extrem gering.

Karl Schepp: Es steckt sehr viel Praxiserfahrung über IT-Netze in der Messtechnik und in der Möglichkeit, das Gerät optimal auf besondere Anforderungen anzupassen.

Jörg Irzinger: Der Kunde kann dieses Gerät an nahezu jede Applikation selbstständig anpassen und die vielseitig erzeugten Messwerte über digitale Schnittstellen auslesen und in seinem Leitsystem weiterverarbeiten. Dem Bender Support stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung, um den Kunden bei der Analyse der Daten zu unterstützen und um ihm Hilfestellungen für seine Anlage zu geben. Dadurch erhält der Kunde ein robustes und sicheres Überwachungssystem für seine Anlagen.

Wie hat es Bender geschafft, diese Besonderheit zu realisieren?

Dieter Hackl: Bender löst seit einem dreiviertel Jahrhundert die Probleme, die sich bei unseren Kunden mit ihren vielfältigen Anwendungen ergeben. Dieses ständig anwachsende Knowhow und jede neue Erkenntnis fließen in die Entwicklung des nächsten Produktes ein. Darüber hinaus haben wir gerade bei der Entwicklung des iso685 den Aufwand für Hard- und Softwaretests deutlich erhöht.

Karl Schepp:  Hauptsächlich durch den direkten Kontakt zu Kunden, durch das Verstehen der besonderen Anforderungen, durch aufwändige Analysen an der Kundenanlage und permanente Weiterentwicklung der Messtechnik.

Jörg Irzinger: Unterm Strich vereint die iso685-Familie 75 Jahre geballte Bender Kompetenz. Kombiniert man diese Erfahrung mit dem Ingenieurgeist junger kreativer Entwickler, entstehen qualitativ hochwertige Produkte, die genau das machen was sie sollen: Sicher den Isolationswiderstand auch in komplexen Anlagen ermitteln und über moderne digitale Schnittstellen zur Verfügung stellen sowie die wichtigsten Daten visualisieren.

Isolationsfehlersuche – das ist das Ur-Thema bei Bender, das man mit der Erfindung des A-ISOMETER® durch den Firmengründer Hans-Walther Bender verbindet. Was macht nach wie vor die Einzigartigkeit der Geräte von Bender aus?

Dieter Hackl: Die absolut zuverlässige Funktion selbst in schwierigen, meist mit extremen Störungen behafteten, Anwendungen. Wenn Bender-Geräte einen Isolationsfehler melden, dann können sich unsere Kunden zu 99 % darauf verlassen, dass auch ein Isolationsfehler vorhanden ist.

Karl Schepp: Das ist genau das, was Bender auszeichnet: Unter sehr unterschiedlichen und schwierigen Bedingungen die Aufgabe der Isolationsüberwachung normgerecht durchzuführen.

Jörg Irzinger: Die Einzigartigkeit der Isolationsüberwachungsgeräte von Bender ist, auch unter schwierigen Bedingungen noch messen zu können und Fehlalarme zu vermeiden. Dadurch erhöht der Kunde seine Anlagenverfügbarkeit, kann die Anlage vorausschauend warten und kann sich auf die zuverlässige Meldung von Isolationsfehlern verlassen. Und genau darauf kommt es an.
1937 wurde das A-ISOMETER von Walther Bender zum Patent eingereicht. Die treibende Motivation zur Entwicklung damals war, die unter Tage arbeitenden Bergleute einerseits vor den Gefahren des elektrischen Stroms zu schützen, aber andererseits auch die Anlagen zur Überprüfung der Sicherheit nicht abschalten zu müssen.
 

Wie könnte man für die iso685-Komponenten den Nutzen für die Menschheit beschreiben?

Dieter Hackl: Wir sind ja mit dem iso685 inzwischen auch in etlichen Anwendung vertreten, die zur Erreichung der Weltklimaziele benötigt werden. Ob Windenergieanlagen, Photovoltaik, Wasserstoffelektrolyse oder Megawatt-Energiespeicher. Mit dem iso685 bieten wir ein wichtiges Instrument für die erfolgreiche Umsetzung des geplanten Wandels.

Karl Schepp: Das iso685 macht auf jeden Fall die Nutzung von elektrischer Energie in komplexen und anspruchsvollen Anlagen sicherer und zuverlässiger, weil es optimal auf die jeweilige Aufgabenstellung eingestellt werden kann.

Jörg Irzinger: Das iso685 macht ein IT-System erst zu einem IT-System. Die Welt befindet sich im Wandel. Digitalisierung ist in aller Munde und die Zahl der elektrischen Systeme nimmt weiter zu. Mit dem wachsenden Markt der Elektromobilität wachsen auch die Industriemärkte im Bereich der Produktion und der Prüfung von Automotive-Komponenten. Aber auch die geplante Energiewende braucht Lösungen im Bereich der Speicherung von Energie. Überall dort ist eine hohe Verfügbarkeit notwendig, um den Marktanforderungen gerecht zu werden. Ein überwachtes IT-System ist dort häufig die bessere Wahl.

Ihr arbeitet alle schon sehr lange für Bender. Was fasziniert euch an eurer Arbeit? Was hat euch bei der Entwicklung des iso685 fasziniert?

Dieter Hackl: Bender löst schon sehr spezielle Probleme unserer Kunden in unglaublich vielen verschiedenen Anwendungen. Es geht zwar immer um die elektrische Sicherheit, aber der Rest der Anwendung ist einfach nie gleich. Für technikaffine Menschen ist das ein Paradies, es wird nie langweilig. Die Entwicklung des iso685 war einfach ein Mammut-Projekt und eine unglaubliche Leistung des Entwicklungsteams. Dabei mitwirken zu dürfen und zu sehen, was daraus wird, ist für einen Ingenieur etwa so wie für einen Vater, der von Geburt an seine Kinder aufwachsen sieht.

Karl Schepp: Faszinierend ist immer noch die Lösung von „echten Kundenproblemen“. Besonders das iso685 bietet dazu vielfältige Möglichkeiten. Auch die Entwicklung eines neuen Designs und einer neuen Nutzerschnittstelle zusammen mit einem externen Designer fand ich eine interessante Erfahrung.

Jörg Irzinger: Keine Applikation gleicht der einer anderen. Jeden Tag lernt man dazu und findet Lösungen für neue Applikationen. Dieses Umfeld finde ich hochinteressant und es macht mir Spaß, die Probleme unserer Kunden zu lösen.

Vielen Dank für eure Beiträge und weiterhin viele spannende Herausforderungen!